Patchwork Center, Schwerin

Projektträger: Patchwork Center e.V.

Projektlaufzeit: 2019-2022

Im »real existierenden Sozialismus« war die Hochhaussiedlung auf dem »Großen Dreesch« in Schwerin ein Projekt der Hoffnung: Plattenbau nach neuestem Standard. Viele Einwohner zogen aus den unsanierten Häusern der Altstadt gern dorthin, auch die Arbeits- und Gemeinschaftsangebote in der Siedlung waren verlockend. Nach der Wende kehrte sich die Entwicklung um. Die sanierten Gebäude in der Altstadt und neue Einfamilienhäuser waren attraktiver als die in die Tage gekommenen Plattenbauten, deren Mieten niedrig blieben. Die Bewohnerschaft, mit den angrenzenden Stadteilen heute etwa 20.000 Menschen, veränderte sich: Es blieben betagtere Altmieter, es kamen Spätaussiedler, Arbeitslose, sozial Schwache, später Asylbewerber und zuletzt Flüchtlinge hinzu. Der Zuzug kam in Schüben und größeren Zahlen, traditionelle Gemeinschaftseinrichtungen wurden geschlossen, soziale Spannungen sind die Folge.

Mitten in der Hochhaussiedlung ist durch die engagierten Initiativen und mit tatkräftigem Einsatz der Nachbarschaft in einer leerstehenden Poststelle das Patchwork Center entstanden. Das Zentrum bietet auch heute den Knotenpunkt für unterschiedliche Unterstützungsangebote in der Siedlung und für die Menschen eine feste Anlaufstelle. Die Angebote reichen von einem Café, einem Secondhandladen über verschiedene Werkstätten bis hin zu Unternehmungen für Familien.

Die HERMANN REEMTSMA STIFTUNG unterstützte den Aufbau des Patchwork Centers.