In Deutschland leben knapp vier Millionen Kinder, deren Eltern bzw. ein Elternteil unter einer psychischen Erkrankung leiden – allein in Hamburg sind es circa  77.000 Kinder und Jugendliche. Durch die andauernde gesellschaftliche Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer weitaus höher liegt. Bei diesen Kindern besteht ein erhöhtes Risiko, dass sie später selbst von einer psychischen Erkrankung betroffen sind. Der Träger Aladin gGmbH führt mit „wellengang“ seit über 10 Jahren präventive Gruppenangebote für diese Kinder und Jugendlichen durch, mit einem klaren Fokus darauf, die Resilienz der jungen Menschen zu stärken. Die HERMANN REEMTSMA STIFTUNG unterstützt das Projekt 2023–2024 durch die Mitfinanzierung der zweimal wöchentlich stattfindenden Telefonsprechstunde. Hier informieren sich Eltern über einer mögliche Projektteilnahme ihrer Kinder, zudem können sie über ihre eigenen Sorgen und Schwierigkeiten sprechen. Der Psychologe Jonas Popp schildert, dass es oft mehrerer Telefonate bedarf, bis die Familien zu einem ersten persönlichen Kennenlernen kommen. Die telefonische Sprechstunde ist auch für Freunde und Angehörige der betroffenen Familien da, außerdem bietet sich die Möglichkeit des fachlichen Austauschs, beispielsweise mit Lehrkräften oder Jugendamtsmitarbeitern. Aladin gGmbH hat seine Erfahrungen 2023 im Handbuch „La Ola“ publiziert, das auch andere Träger ermutigen und anleiten soll. Ziel ist es langfristig, dieses bislang durch Spenden finanzierte, präventive Projekt in eine Regelfinanzierung zu überführen.