Trisomie 21-Lernstudie Hamburg

Projektträger: Universität Hamburg, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Fachbereich Pädagogik bei Behinderung und Benachteiligung: Lernen und Entwicklung
Projektlaufzeit: 2010-2019

Wie Untersuchungen am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg zeigen, werden Kinder mit Down-Syndrom (Trisomie 21) oft zu Unrecht als vermindert denk- und leistungsfähig eingestuft. Dabei wird übersehen, dass sie sich das Wissen – auch Lesen und Schreiben – auf andere Weise aneignen als Kinder ohne diese genetische Abweichung. Aufgrund anderer Wahrnehmungsstrukturen müssen sie sich ihre Fähigkeiten mit kleineren Aufmerksamkeitsfenstern und größerer Abstraktion erarbeiten. Die ihnen angebotenen Lernmethoden sind dafür oftmals nicht geeignet.

Deshalb führte das Team um Prof. Dr. André Zimpel und Dr. Alfred Röhm mit Hilfe der HERMANN REEMTSMA STIFTUNG eine umfassende wissenschaftliche »Aufmerksamkeitsstudie zur Verbesserung des Lernerfolgs von Menschen mit Trisomie 21« durch. Diese international angelegte Untersuchung erfasste statistisch relevant den Aufmerksamkeitsumfang von Kindern und Jugendlichen mit Trisomie 21. Die Ergebnisse der Untersuchung von 1294 Personen wurden ausgewertet und dienen der Überprüfung des bisherigen Forschungsstandes und den daraus resultierenden Lern- und Betreuungsmethoden. Die Studie wurde international publiziert und erhielt große Aufmerksamkeit in der Fachwelt und der medialen Berichterstattung.

Aus den Erfahrungen der wissenschaftlichen Studie entwickelte das Team Zimpel/ Röhm das »Zentrum für Neurodiversitätsforschung«, das Beratung, Therapie, Lernförderung, Spielförderung und Weiterbildungen an der Universität Hamburg anbietet.