Ledigenheim Hamburg

Projektträger: Stiftung Ros, Hamburg
Projektlaufzeit: 2015-2023

Matrosen, Hafenarbeiter, Malocher: alleinstehend, kleine Rente. Für diese Klientel entstand in der südlichen Neustadt Hamburgs, in Hafennähe, 1913 ein Ledigenheim; ähnliche hatte es zu dieser Zeit viele in Deutschland gegeben. Es ist ein schöner roter Backsteinbau, der sich elegant in ein Dreiecksgrundstück einfügt. Doch das Hamburger Heim blieb – neben dem in München – über Jahrzehnte das einzige, das die ursprüngliche Konzeption und Gestalt beibehielt: Kleine Zimmer für ledige Männer, Gemeinschaftsräume und Wäsche- und Gesundheitsdienste.

Obwohl das Konzept gerade in jüngerer Zeit angesichts steigender Mieten im Stadtzentrum wieder an Attraktivität gewonnen hat, drohte dem Ledigenheim Gefahr. Durch mangelnden Bauerhalt war es in schlechtem Zustand, der Trägerverein vermietete auch an andere soziale Gruppierungen und vernachlässigte die Gemeinschaftsangebote. Ein Investor erwarb schließlich das Gebäude, wollte sanieren und umwidmen, das Ende des Ledigenheims stand bevor.

Durch die Initiative zweier junger Menschen, die sich dem Erhalt des Gebäudes, der Hilfe der Bewohner und der Aufrechterhaltung des Konzepts Ledigenheim widmen, entstand Unglaubliches. Sie gründeten eine Trägerstiftung, sammelten Spenden, erwarben den Gebäudekomplex, entwickelten einen Sanierungsplan und warben mit Erfolg erhebliche staatliche und kommunale Mittel zur baulichen Herrichtung ein. Ab 2019 wird das Ledigenheim grundlegend saniert, die alteingesessenen Mieter können bleiben.

Die HERMANN REEMTSMA STIFTUNG entschied sich zu einem frühen Zeitpunkt, das Projekt und die handelnden Personen zu unterstützen und sagte einen deutlichen Zuschuss zu.